Ratgeber Discountbroker

Seit etwa1994 sind auf dem Markt neben den herkömmlichen Brokern auch verschiedene Discountbroker-Dienstleister aktiv; diese betreiben das so bezeichnete Discount Brokerage, was mit einem Preisnachlass (hier: discount) einhergeht. Zumeist agieren Discountbroker als reine Online Broker, die wesentlich geringere Gebühren für ihre Dienstleistungen einfordern und somit weitaus günstiger sind als Filialbroker.


Die geringeren Gebühren resultieren dabei eben gerade aus dem Online-Dasein, da die Anbieter hierdurch enorm Personalkosten sparen, was sich dann letztendlich wieder auf Ihre Gebühren als Kunde niederschlägt. Im krassen Gegensatz zu Discount Märkten sind die Discountbroker dabei aber keinesfalls negativ konnotiert, sondern gelten als Anbieter mit einem vorteilhaften Preis-Leistungsverhältnis, gutem Service und guter Sicherheit für ihr Wertpapierdepot. Dieser Ratgeber „Discountbroker“ soll Ihnen die Thematik erläutern, über Besonderheiten aufklären und eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl des richtigen Discountbrokers bieten.

Discountbroker: Attraktive Preisgestaltung als entscheidendes Charakteristikum

In der Regel können Sie daher über einen Discountbroker günstig am Aktien- bzw. Wertpapierhandel teil nehmen. Wenn Sie die Konditionen von Discountbrokern und zum Beispiel Banken miteinander vergleichen, werden Sie schnell feststellen, dass erstere weitaus niedrigere Gebühren bzw. Aufschläge als die Geldinstitute verlangen. Allerdings bieten Discountbroker dafür aber auch keine Beratung an. Denn die üblichen respektive typischen Beratungsdienstleistungen, die gerade die als Broker auftretenden Filialbanken fest in ihrem Portfolio verankert haben, entfallen bei Discountbrokern zu Gunsten eben attraktiverer Konditionen rund um Aufschläge und Gebühren. Aber auch wenn Ihnen eine persönliche Beratung bei dem Discountbroker Ihrer Wahl verwehrt wird, sind Sie nicht zwingend völlig auf sich allein gestellt.

Auf den Websites vieler Anbietern finden Sie nämlich nützliche Tipps, Tricks und Informationen zur Geldanlage. Einige Discountbroker geben sogar Newsletter respektive Kundenzeitschriften heraus, die informative Berichte zum Wertpapierhandel enthalten. Ansonsten können Sie auch mit Hilfe so bezeichneter Analysetools, die einige Discountbroker anbieten, einzelne Wertpapiere oder auch Fonds selbst analysieren und auf dieser Basis etwaige Kauf- oder Verkaufsentscheidungen fällen. Mittlerweile bieten Discountbroker vereinzelt aber auch Beratungsleistungen an oder veranstalten Seminare.

Allerdings erfolgen diese ausschließlich online oder in telefonischer Form. Oftmals sind derartige zusätzliche Leistungen inbegriffen, bei anderen Discountbrokern wiederum müssen Sie dafür bezahlen. Laut expliziten Umfragen und Statistiken handelt der Großteil der Kunden von Discountbrokern lediglich gelegentlich an der Wertpapierbörse oder aber sie betreiben im Rahmen von Heavy-Trading einen regen Wertpapierhandel zu ermäßigten Konditionen. Grundsätzlich erfolgt die entsprechende Order des Kunden beim Discountbroker immer über das Internet oder per Telefon.

Die Tücken des Internets sollten nicht unterschätzt werden

Da Discountbroker keine persönliche Anlageberatung anbieten und lediglich auf Zuruf des jeweiligen Kunden ordern, ist der Aktienhandel über einen Discountbroker besonders geeignet und interessant für Anleger, die über das Börsengeschehen gut informiert sind. Daher verfolgen die klassischen Kunden der Discountbroker die Börse, die Kursentwicklungen, die Trends und die Prognosen äußerst intensiv. Aufgrund einer diesbezüglich umfassenden Recherche wissen diese Protagonisten dann auch ganz genau, in welche Aktien bzw. Wertpapiere sie investieren möchten.

Seit geraumer Zeit kommt es jetzt aber auch immer häufiger vor, dass börsenunerfahrene Privatanleger mit kleinen Anlagebeträgen über einen Discountbroker Zugang zum Aktienhandel suchen. Diesbezüglich wird vor allem das Internet genutzt, um eine entsprechende Order zu platzieren bzw. in Auftrag zu geben. Verbindungsprobleme seitens des Discountbrokers sollten dabei nahezu ausgeschlossen sein; Ihre Order können Sie also auch kurzfristig über das Internet in Auftrag geben.

Die Discountbroker sind als Anbieter von expliziten Dienstleistungen im Rahmen des Aktien- bzw. Wertpapierhandels nämlich dazu verpflichtet, auch innerhalb der Stoßzeiten ausreichende Internetkapazitäten zur Verfügung zu stellen. Allerdings ist es hierbei in der Vergangenheit trotzdem in einigen Fällen zu Unstimmigkeiten zwischen Anlegern und Discountbrokern gekommen, da eine Order nicht wie vom Kunden gewünscht rechtzeitig platziert werden konnte. Dies liegt in dem Umstand begründet, dass es bei Fällen dieser Art nahezu immer um Sekunden ging. Schlagen nämlich die Kurse an der Börse quasi Zickzack, zählt für die Kunden bzw. Anleger beim Discountbroker nahezu jede einzelne Sekunde.

Bei einer nicht ausgeführten Order liegt die Beweislast immer beim Anleger

Als Kunde haben Sie bei solchen Fällen dann eindeutig das Nachsehen. Wenn das avisierte Anlagegeschäft aufgrund eben von Verbindungsproblemen nämlich mitnichten nach Plan verlaufen ist, liegt die Beweislast bei Ihnen als Kunden. Wenn Sie keine Bestätigung der eingegangenen Internet-Order vom jeweiligen Discountbroker vorliegen haben, ist ein etwaiges Vergehen des Discountbrokers dabei aber in der Praxis nur schwer zu beweisen. Daher sollten Sie gerade bei Aufträgen, innerhalb derer eine Auftragsplatzierung – aufgrund zum Beispiel der aktuellen Kursentwicklung – binnen Minuten oder sogar Sekunden erfolgen muss, besser die ebenfalls angebotenen Ordermöglichkeiten über das Fax oder Telefon nutzen. Das Nutzen alternativer Ordermöglichkeiten neben dem Internet ist in der Regel auch Bestandteil des Vertrages zwischen dem Discountbroker und Ihnen als Anleger bzw. Kunden. Dabei verpflichten Sie sich vertraglich, im Hinblick auf zeitlich dringende Fälle auf eben alternative Ordermöglichkeiten zurückzugreifen. Damit Sie hier stets gewappnet sind, wenn es trotzdem zu einer Nichtausführung der in Auftrag gegebenen Order kommt, sollten Sie schon im Vorfeld entsprechende Beweise sammeln. Erteilen Sie zum Beispiel eine Order per Fax eine Order, kann es für spätere Beweisfälle eminent wichtig sein, die entsprechenden Übertragungsprotokolle aufbewahren. Achten Sie dabei darauf, dass das Fax-Protokoll auf jeden Fall auch die Orderbestätigung enthält.

Discountbroker nach bestimmten Auswalkriterien beurteilen

Bei der Auswahl des für Ihre Belange richtigen bzw. stimmigen Discountbrokers sollten Sie grundsätzlich bestimmte Auswahlkriterien in Betracht ziehen. So stellen Discountbroker gemeinhin sämtlichen Kunden zwar ein kostenloses Aktien- bzw. Wertpapierdepot zur Verfügung, dabei gibt es aber Besonderheiten zu beachten, denn diese sind teilweise mit einer vom jeweiligen Anleger zu erfüllenden Voraussetzung, wie zum Beispiel das Erreichen eines Mindestumsatzes, verbunden. Entscheidend sind zudem auch immer die von den Discountbrokern verlangten Ordergebühren; insbesondere in Anbetracht der Möglichkeit, dass nicht lediglich ein oder zwei Handelsaufträge pro Quartal von Ihnen erteilt werden. Hier kann es nämlich durchaus zu maßgeblichen Differenzen in Bezug auf die Orderkosten kommen, da sich die entsprechenden Beträge im Jahr durchaus auf weit über 100 Euro summieren können. Des Weiteren sollten Sie grundsätzlich die von den jeweiligen Discountbrokern angebotenen Leistungen wie zum Beispiel das Bereitstellen einer kostenlosen Handelssoftware (auch als App) oder umfangreicher Handelsmöglichkeiten (Börse plus außerbörslicher Handel) genau in Augenschein nehmen, bevor Sie sich für einen Discountbroker entscheiden.

Fazit: Diese Attribute macht einen professionellen Discountbroker aus


Laut der in diesem Ratgeber „Discountbroker“ identifizierten Kriterien, sollte ein moderner Discountbroker also zusammenfassend folgende Anforderungen erfüllen:

  • Eine kostenlose Depotführung muss selbstverständlich sein.
  • Die Orderkosten sollten günstiger als bei herkömmlichen Filialbrokern sein.
  • Vorzugsweise muss die vollständige Produktpalette (Aktien, ETFs, Fonds etc.) zur Verfügung stehen.
  • Neben den nationalen sollte auch der Handel an internationalen Handelsplätzen möglich sein.
  • Wichtig sind zudem garantierte Kontaktmöglichkeiten und kostenlose Serviceangebote (Handelssoftware, Analysetools, Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung, Beratung per Telefon, Seminare etc.).
  • Auch Boni wie zum Beispiel Prämien für Depotwechsler und Neukunden sowie Vergünstigungen für Vieltrader sollten im Portfolio integriert sein.

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