Privatbanken Österreich

Liste Privatbanken in Österreich

Nach der Definition von wikipedia bedeutet der Begriff Privatbank lediglich, dass eine Bank nicht der öffentlichen Hand angehören darf oder als Genossenschaftsbank organisiert sein darf. Gebräuchlich ist jedoch die Auffassung, dass die Privatbanken vom Begriff „Private Banking“ abstammen. Und sie bieten neben klassischen Bankengeschäften eine Vermögensverwaltung für vermögende Kunden an.

Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten österreichischen Privatbanken. Hier finden Sie weitere Infos zu Privatbanken in Deutschland.

Logo Bank Slogan Bank-Typ Sitz Mitarbeiter Gründung
Alpen Privatbank Logo Alpen Privatbank Ihre Privatbank Privatbank Riezlern 110 2022
Bank Gutmann Logo Bank Gutmann Private Bankers Privatbank Wien 170 1922
Bankhaus Jungholz Logo Bankhaus Jungholz Privatbank Jungholz k. A. 1981
Bankhaus Krentschker Logo Bankhaus Krentschker Privatbank Graz 110 1923
Bankhaus Schelhammer & Schattera Logo Bankhaus Schelhammer & Schattera Privatbank Wien 100 1832
Bankhaus Spängler Logo Bankhaus Spängler Privatbank Salzburg k. A. 1828
Capital Bank Logo Capital Bank Privatbank Graz 162 1922
Kathrein Privatbank Logo Kathrein Privatbank Vermögen sorgsam vermehren. Privatbank Wien k. A. 1923
Meinl Bank Logo Meinl Bank Privatbank Wien 54 1923
Partner Bank Logo Partner Bank Privatbank Linz k. A. 1992
Schoellerbank Logo Schoellerbank Private Banking Privatbank Wien 365 1833
Varengold Logo Varengold Privatbank Hamburg k. A. 1995
Zürcher Kantonalbank Österreich Logo Zürcher Kantonalbank Österreich Privatbank Salzburg 99 1885

Die Liste der Privatbanken in Deutschland gibt Ihnen eine Auskunft zum Stand des Private Bankings im Nachbarland.

Über eine hohe Zahl an Privatbanken verfügt Österreich. Darunter sind sowohl jüngere Institute als auch Traditionshäuser. Letztere wurden zum Teil bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet. Damals war das private Bankenwesen noch kaum entwickelt.

Die Abwicklung der Geldgeschäfte wurde von Großhändlern übernommen. So hat die Industriellenfamilie Schoeller die finanziellen Geschäfte, die sie für die eigenen Betriebe tätigte, später auch Dritten angeboten. Vor allem in den 1920er Jahren wurden viele neue Bankhäuser gegründet. Privatbanken zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihren Kunden ein Mindestmaß an liquidem Vermögen abverlangen. Innerhalb der Privatbankenwesens existiert dabei aber eine größere Bandbreite. Mitunter reicht schon ein Vermögen von 30.000 Euro, um ein Festgeldkonto zu eröffnen.

Hauptkundengruppen bei den Privatbanken

Den privaten Bankhäusern in Österreich werden im Wesentlichen drei Kundengruppen zugeordnet.

Wealth-Management-Segment

Der Wealth-Management-Sektor in Österreich besteht aus Kunden mit einem liquiden Vermögen von mehr als drei Millionen Euro. Mehr als 7.000 private Haushalte partizipieren an diesem Segment. Aufgrund des steigenden Vermögens sind die Wachstumsschancen dieses Sektors günstig.

Segment Private Banking

Zum Segment Private Banking gehören Kunden mit einem liquiden Vermögen zwischen 500.000 und drei Millionen Euro. Mehr als 60.000 private Haushalte zählt das Private Banking Segment. Auch diesem Bereich werden hohe Wachstumschancen zugeschrieben.

Affluent-Kunden-Segment

Zum Affluent-Kunden-Segment zählen Kunden mit einem liquiden Vermögen zwischen 300.000 und 500.000 Euro. Dieses Segment hat ebenfalls hohe Wachstumspotenziale.

Die wichtigsten zwölf Privatbanken in Österreich werden im Folgenden vorgestellt.

AlpenBank Österreich

Die AlpenBank wurde im Jahr 1983 gegründet. Damals war das Ziel, die geschäftlichen Beziehungen zwischen Nord- und Südtirol miteinander zu verbinden. Neben dem Hauptsitz in Innsbruck existieren drei weitere Filialen. Diese befinden sich in München, Salzburg und Bozen. Die Privatbank konzentriert sich auf das österreichische Geschäft, betreut und berät aber auch Kunden aus Deutschland, Italien und vielen anderen Ländern. Zur Zielgruppe zählen Menschen mit einem besonders hohen Vermögen. Entsprechend gehören Wertpapieranlagen und Vermögensverwaltung zu den Kernkompetenzen. Die Bank zählt sich selbst zu den führenden Anbietern des Private Banking in Westösterreich. Zu jeder Tages- und Nachtzeit ist die Bank für ihre Kunden ansprechbar. Jedem Kunde wird ein Privatbankier für die Beratung über den Handel mit Wertpapieren oder weiteren Vermögensgegenständen zugeordnet.

Bank Gutmann

Die Bank Gutmann zählt zu den einflussreichsten privaten Banken in Österreich und im deutschsprachigen Raum. 1922 von der Familie Gutmann gegründet, ist sie mittlerweile mit einem Anteil von 80 Prozent in der Hand der Familie Kahane. Die übrigen 20 Prozent des Unternehmens gehören mehr als zehn Anteilseignern. Die Industriellenfamilie Gutmann konzentrierte sich beim Aufbau eines Kundenstamms auf institutionelle Investoren wie Versicherungen, Kammern und Pensionskassen sowie auf nationale und weltweite Unternehmer und auf Stiftungen. Mittlerweile beläuft sich das Vermögen der Bank auf mehr als zehn Milliarden Euro. Rund 170 Mitarbeiter sind bei der Bank Gutmann beschäftigt, deren Stammsitz Wien ist.

Bankhaus Jungholz

Das Bankhaus Jungholz geht auf die Gründung einer Zweigniederlassung der Raiffeisenbank Reutte im Jahr 1981 zurück. Damals war das Ziel, Anlegern eine ganzheitliche Vermögensverwaltung anzubieten. Mehrfach erhielt das Bankhaus Jungholz vom Handelsblatt die Auszeichnung mit dem Prämium Prädikat. Nach eigenen Angaben versucht das Bankhaus, bei der Vermögensverwaltung Tradition und Sicherheit miteinander in Einklang zu bringen.

Bankhaus Krentschker

Das Bankhaus Krentschker wurde im Jahr 1923 gegründet. Die Aktiengesellschaft hat ihren Hauptsitz in Graz und ist außerdem in Wien präsent. Dort sind die Bereiche Private Banking und Commercial Banking angesiedelt. Die Privatbank betreut und berät überwiegend vermögende Kunden und Unternehmen und hat demzufolge das Vermögensmanagement als Schwerpunkt gewählt. Nach eigenen Angaben legt die Privatbank besonderen Wert auf eine konsequente Streuung des Kapitals, damit das Verlustrisiko minimiert wird. Das Bankhaus Krentschker beschäftigt rund 100 Mitarbeiter.

Bankhaus Schelhammer & Schattera

Das Bankhaus Schelhammer & Schattera wurde im Jahr 1832 von Eduard Schattera und Carl Schelhammer gegründet. Die Privatbank ist die älteste in der Region Wien. Inzwischen als Aktiengesellschaft firmiert, ist sie zu über 85 Prozent in der Hand der römisch-katholischen Kirche Österreichs. Die übrigen 15 Prozent der Anteile sind in Besitz von Privatpersonen. Den privaten und gewerblichen Kunden gibt das Bankhaus mit Stammsitz in Wien Kredite. Darüber hinaus bietet das Institut einen Ethikfonds, der sich durch eine nachhaltige Ausrichtung auszeichnet. Das Bankhaus Schelhammer & Schattera beschäftigt rund 100 Mitarbeiter.

Bankhaus Spängler

1828 vom Salzburger Bankhaus Carl Spängler gegründet, ist das Bankhaus Spängler die älteste Privatbank in Österreich. Seitdem ist die Bank in Familienbesitz und wird in nun siebter Generation geführt. Das Vermögen der Bank beläuft sich auf rund zehn Milliarden Euro. Die Familie Spängler ist nach wie vor im Aufsichtsrat des Bankhauses vertreten. Dienstleistungen rund um die Familienvermögung bilden einen der Schwerpunkte des Bankhauses. Neben dem Stammsitz in Salzburg existieren weiteren Filialen in Wien und an anderen Orten. Als führendes Unternehmen in diesem Produktbereich unter den privaten Banken in Österreich wurden dem Bankhaus Spängler einige Auszeichnungen zuteil. Das Bankhaus bietet die klassischen Sparten Einlagen, Kredite und Wertpapiere an. Auch Devisengeschäfte und Portfolio-Management zählen zum Leistungsspektrum. Nach eigenen Angaben lehnt das Bankhaus Spängler riskante Spekulationsgeschäfte ab.

Capital Bank

Die Capital Bank mit ihrem Stammsitz in Graz gehört zur „Wechselseitige Versicherung AG“. Ihr Schwerpunkt innerhalb des Versicherungskonzerns ist das Investmentgeschäft. In Wien, Salzburg, Kitzbühel und Klagenfurt existieren weitere Filialen. Als erste österreichische Bank hat die Capital Bank die erfolgsorientierte Honorarierung der Beratung eingefüht. Dadurch hat die Bank den Anreiz, ertragsreiche Depots zu verwalten. Mit diesem innovativen Provisionsmodell gelang es der Bank, neue Kunden zu akquirieren. Die seit 1922 existierende Bank beschäftigt rund 150 Mitarbeiter.

Kathrein Privatbank

Die Kathrein Privatbank wurde 1923 gegründet. Die Aktiengesellschaft mit ihrer Zentrale in Wien ist auf das Stiftungswesen und auf die Vermögensverwaltung von Unternehmen konzentriert. Zur Zielgruppe gehören private Haushalte und Gewerbetreibende, die über ein Millonenvermögen verfügen und dieses gewinnbringend anlegen möchten. Seit 1987 ist die Bank zu 100 Prozent im Besitz der Raiffeisenbank AG und fungiert seitdem als deren Tochtergesellschaft. Bereits zehn Jahre zuvor hat die Raiffeisen Gruppe die Mehrheit der Anteile der Kathrein Privatbank erworben.

Partner Bank

1992 gegründet, zählt die Partner Bank zu den jüngsten Privatbanken in Österreich. Die Partner Bank mit Sitz in Linz verfügt über kein Filialnetz, sondern betreibt über das gesamte Land einen Kundenservice. Auch in den Nachbarländern werden Kunden von selbstständigen Finanzberatern betreut. Die unternehmerischen Schwerpunkte liegen in der Vermögensbildung und der Finanzplanung. Bei der Beratung der Kunden bezüglich Anleihen und Fonds identifizieren die Finanzdienstleister individuelle Präferenzen und die Risikobereitschaft des Anlegers. Zu den Grundsätzen der Partner Bank zählt die Diversifikation, also die breite Streuung des Kapitals auf verschiedene Produkte. Damit werden die Verlustrisiken für die Kunden verringert.

Schoellerbank

Die Schoellerbank ist die zweitälteste Privatbank in Österreich. Sie wurde 1833 von Alexander von Schoelle in Wien als Bank- und Großhandelshaus Schoeller gegründet. Heute ist die Schoellerbank Tochterunternehmen der Bank Austria. Zu den Schwerpunkten zählen die Vermögensanlageberatung, die Vermögensverwaltung und das Vorsorgemanagement. Die Schoellerbank mit Hauptsitz in Wien zählt zu den führenden österreichischen privaten Geldinstituten. Sie ist im gesamten Land präsent. Die Bilanzsumme beläuft sich auf mehr als vier Milliarden Euro. Über 300 Mitarbeiter sind bei der Schoellerbank angestellt.

Varengold Bank

Die Varengold Bank wurde 1995 als Asset Management-Boutique gegründet. Sie bietet ein umfangreiches Produktportofolio. Hierzu zählen das Asset Management, Investment Banking, Commercial Banking und Capital-Markets-Brokerage. Das Bankhaus lockt neue Kunden mit einem kostenlosen Tagesgeldkonto, das aufgrund überdurchschnittlicher Zinsen bislang in vielen Tests gut abgeschnitten hat.

Zürcher Kantonalbank Österreich

Die Zürcher Kantonalbank wurde im Jahr 1885 gegründet. Im Raum Zürich tief verwurzelt, verfügt das Bankhaus auch außerhalb der Schweiz über Filialen. Zur Zielgruppe der Zürcher Kantonalbank Österreich gehören vermögende Privat- und Firmenkunden. Die Kernkompetenzen der alteingesessenen Privatbank sind die Anlage- und Vermögensberatung sowie Handels- und Kapitalmarktgeschäfte. Die Zürcher Kantonalbank Österreich mit ihrem Hauptsitz in Salzburg und einer Niederlassung in Wien konnte bislang mit einer sehr hohen Bonität überzeugen. Das Bankhaus beschäftigt mit steigender Tendenz rund 100 Mitarbeiter.

Fazit und Ausblick

Österreich verfügt über traditionelle und jüngere private Banken. Jedes dieser Bankhäuser überzeugt mit spezifischen Leistungen. Da die Kundengruppen der Privatbanken wachsen, haben diese günstige Perspektiven. Die Häuser werden sich aber weiterentwickeln müssen. Viele Kunden erwarten von ihrer Bank digitalen Service. Manche möchten ihre Transaktionen per App durchführen. Ein weiterer Trend zeichnet sich durch die „Social- and Green Bonds“ ab. Hierbei werden von den Banken ökologisch nachhaltige Anleihen ausgewählt.